Tschechien / Erzgebirge 2012

 

„Schicke den Sohn, den du am liebsten hast, auf Reisen.“

 

(Indisches Sprichwort)

 

Wir hatten bereits zwei Anläufe unternommen, nach Karlsbad/ Tschechien und ins Erzgebirge zu fahren, die jedoch beide im letzten Moment an verheerenden Wettervorhersagen gescheitert waren. Dieses Mal wollten wir uns von der erneut schlechten Vorhersage nicht ins Bockshorn jagen lassen und schafften es Anfang Juni nun endlich doch.

 

Karlsbad ist ein mondäner Kurort mit etwas mehr als 50.000 Einwohnern am Fluss Eger. Bunte Häuserfassaden entlang des Wassers und architektonische Highlights wie die Kolonnaden und die Kirche Maria Magdalena von 1737 verströmen böhmisches Flair. Im Stadtgebiet gibt es zahlreiche Quellen, an denen man sich heißes Heilwasser direkt aus der Erde zapfen kann.

Bunte Häuserfassaden prägen das Stadtbild...
...von Karlovy Vary (Karlsbad)
Mühlenkolonnade von außen...
...und von innen
Das heiße Quellwasser taugt nur bedingt als Durstlöscher
Kirche Maria Magdalena
Dem Tschechen reichen auch 2 PS für standesgemäßen Vortrieb
Da ist Druck auf dem Kessel - aus dieser Quelle schießt das Wasser mehrere Meter in die Höhe
Marktkolonnade mit aufwändigen Holzschnitzereien
Braver Soldat Schwejk und rotzfrecher Kriegsdienstverweigerer Björn

Nach einer ausgiebigen Stadtbesichtigung und einem deftigen späten Mittagessen ging es quer durch das Erzgebirge auf den knapp 1.200 Meter hohen Fichtelberg. Dort steht ruhig und abgeschieden das Relaxhotel Sachsenbaude. Die Sachsenbaude ist ein TOURENFAHRER-Partnerhotel und BMW Testride Center, in dem die aktuelle BMW Motorradflotte auf Herz und Nieren geprüft werden kann. Und wo ginge das besser, als im selbsternannten „Motorradparadies Erzgebirge“? Nach ausgiebigem Kurvengenuss bei Bilderbuchwetter entspannten wir uns im Schwimmbad und der Sauna. Anschließend gab es ein hervorragendes Abendessen, das auch Michelin seit einigen Jahren immer wieder eine Empfehlung wert ist.

Relaxhotel Sachsenbaude in Oberwiesenthal
Trotz flächendeckender Werbung waren nirgends neue Reifen zu bekommen. Aber dafür war das Essen hervorragend.
Gefahrensucherin - seit Neringa Selbstfahrerin ist, ist sie ständig auf der Jagd nach dem nächsten Adrenalin-Kick!
Halloren - die Mozartkugeln des Ostens
Sonnenuntergang über dem Erzgebirge

Doch auch bei unserem dritten Anlauf machte uns das Wetter das Leben unnötig schwer. Die Heimfahrt begann unter einer drohenden Wolkenkulisse, aus der es bald zu regnen anfing. Was zunächst einfach nur lästig war, steigerte sich im Laufe der Stunden zu einem ausgewachsenen Unwetter. Die letzten 200 km fuhren wir durch dichten Dunst und Starkregen, die ein schnelles Vorankommen unmöglich machten. Je näher wir der Heimat kamen, desto bitterer wurde es. Zuletzt konnte ich kaum noch das Navi erkennen. Erst als wir zuhause unsere durchnässten Sachen von uns schleuderten, hörte es allmählich auf zu regnen. Dass die Wetterfrösche ausgerechnet dann einmal Recht behalten müssen, wenn sie schlechtes Wetter melden, ist wirklich ärgerlich. Während ich diese Zeilen schreibe, liegt Neringa in der Badewanne, wärmt sich auf und schimpft noch leise vor sich hin. Bei der nächsten Tour hören wir dann wohl doch wieder auf den Wetterbericht…