Der perfekte Tag - Ein philosophischer Selbstversuch in Bildern
„Jeden einzelnen Tag sieh' als einzelnes Leben an.“
(Seneca)
Wir sind ein einziges Mal am Leben, ein zweites Mal zu sein ist nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen unmöglich. Zwangsläufig leben wir in alle Ewigkeit hinein nicht mehr. Und obwohl wir nicht einmal Herr über den morgigen Tag sind, schieben wir auf, woraus uns Freude erwachsen kann. Das Leben aber vergeht unter lauter Zögern und wir sterben, ohne auch nur einmal Muße gehabt zu haben. Zu dieser Einsicht gelangten Epikur und seine Schüler im alten Griechenland, das damals noch nicht von der Staatspleite bedroht war. Also jeden einzelnen Tag als ein einzelnes Leben ansehen? Das erinnert mich an einen Vodafone TV-Spot aus dem Jahr 2006. Darin ging es um eine Eintagsfliege, die eine Lebenserwartung von eben nur einem einzigen Tag hat. Sie ist deswegen jedoch nicht etwa verdrießlich, sondern füllt ihren Tag mit all den Dingen, die ihr Freude machen. Sie spielt, sie tanzt, sie liebt und genießt jeden Moment, der ihr zur Verfügung steht. Ob mir das wohl auch gelingt? Und was würde ich tun, wenn ich nur einen einzigen Tag zu leben hätte? Arbeiten sicher nicht, das würden nur Masochisten und Rechtsanwälte machen. Alles Geld zusammenkratzen und für etwas auf den Kopf hauen, von dem man glaubt, dass man es unbedingt braucht? Eher auch nicht. Konsum und Besitz bescheren uns zwar ein kurzes Hoch, machen aber nicht nachhaltig glücklich, besagen psychologische Studien. Glücklich und zufrieden machen vielmehr Aktivitäten und Erlebnisse, vor allem dann, wenn man sie mit anderen teilen kann.
Hier ist mein Versuchsaufbau in Bildern:
Wenn der heutige Tag mein einziger wäre, ich hätte ein gutes und erfülltes Leben gehabt. Versuchen wir, den kommenden Tag besser zu machen als den vergangenen!