Saisoneröffnung 2013
„Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen.“
(Aristoteles)
Dass die Motorradsaison beginnt, weiß ich nur deshalb, weil meine Augen und meine Nase die ersten Symptome eines Heuschnupfens zeigen, und weil ich gestern wenigstens fünf E-Mails bzw. SMS von Motorradhändlern bekommen habe, die uns zu ihren heutigen Feiern anlässlich der Saisoneröffnung eingeladen haben. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass wir die erste Tour des Jahres mit dem Auto statt mit dem Motorrad absolvieren, müssen wir zu allem Überfluss zunächst noch besagtes Auto und die Einfahrt von einer dicken Schneeschicht befreien. Unsere alte Karre hat den Winter mehr schlecht als recht überstanden. Sie springt zwar an, aber die Uhr zeigt Mitternacht und die Temperaturanzeige meldet +30 Grad Fahrenheit. Das klingt zumindest besser als irgendwas um null Grad Celsius. Mitte März war es definitiv schon einmal schöner. Doch die Aussicht auf ein bisschen Motorradaction lässt uns die Strapazen schweigend erdulden.
Zuerst geht es zu BMW. Bei einer Weißwurst kann man hier dem Stuntfahrer Chris Pfeiffer zusehen, wie er aberwitzige Dinge mit seiner modifizierten F 800 R anstellt. Von freihändigem Fahren über Wheelies, Stoppies und senkrechtes Einparken an der Hauswand ist alles dabei. Nur selten sind beide Räder gleichzeitig am Boden. Danach mache ich eine Sitzprobe auf der neuen R 1200 GS, wegen der ich eigentlich gekommen bin. Die Neue ist kantiger und dynamischer als meine Dicke und trifft voll meinen Geschmack. Meine Hände sind verschwitzt, ich bin desorientiert und stammele unzusammenhängendes Zeug, als ich wieder absteige. Neringa ahnt bereits, was das für die Familienkasse bedeutet.
Anschließend fahren wir auf ein Ale zu Triumph, gefolgt von einem Kaiserschmarrn bei KTM. Das nenne ich ausgewogene Ernährung. Zum Abschluss gibt es einen frisch gebrühten Kaffee bei Polo. Alles in allem ein gelungener Start in die neue Saison, wenn auch vorerst ganz ohne Mopped…