Slowenien und Kroatien 2011
„Reisen ist tödlich für Vorurteile“.
(Mark Twain)
Im Herbst 2011 stand uns noch einmal der Sinn nach Sonne, Meer und Wellness. Da wir kurz zuvor in irgend einer Frauenzeitschrift Bilder von Istrien gesehen hatten, stand das Ziel schnell fest: Piran im westlichsten Zipfel Sloweniens, zwischen Italien und Kroatien. Adria, Cappuccino, dolce vita! Und auf dem Rückweg wollten wir uns in Salzburg noch einen frischen Red Bull zapfen.
Doch zunächst kam es ganz anders. Der ADAC hat gerade vermeldet, dass es im Jahr 2011 in Deutschland insgesamt 450.000 km Stau gab. Gefühlte 50.000 km davon durften wir auf dem Hin- und Rückweg live erleben. Es ist einfach eine wunderbare Einstimmung auf den Urlaub, mit zigtausend anderen gestressten Verkehrsteilnehmern in der sengenden Sonne zu stehen, Dieselabgase zu schnupfen und sich mit völlig gefühlloser Kupplungshand zentimeterweise nach Süden voran zu tasten. Der einzige Kick in dieser Monotonie waren die freundlichen Mitbürger, die dann und wann unvermittelt die Fahrspur wechselten, ohne zu blinken oder zu gucken. Andererseits ist das auch verständlich, wenn es doch auf der anderen Spur scheinbar schon 30 cm weitergegangen ist.
Dafür wurden wir jedoch in Piran entschädigt. Fantastisches Wetter und großartiges Essen belegen die Nähe zu Italien. Das beschauliche Städtchen im äußersten Südwesten Sloweniens, der Slowenischen Riviera, hat gerade einmal rund 4.000 Einwohner. Die Altstadt mit ihren urigen Gässchen und Häusern im venezianischen Stil liegt auf einer spitzen und schmalen Landzunge, die etwa einen Kilometer ins Meer hinein ragt. Sehenswert sind insbesondere der Hafen, der Tartiniplatz im Stadtzentrum, die Sankt-Georgs-Kathedrale und die Kirche Sankt Clementa, die als Wahrzeichen der Stadt gilt.