Liechtenstein und Italien 2011

 

„Das Reisen führt uns zu uns selbst zurück“.

                                                                    (Albert Camus)

 

In den Glamour-Magazinen wird regelmäßig darüber berichtet, dass George Clooney wieder einmal mit einer seiner zahlreichen Harleys oder Indians die Gegend um den Comer See unsicher gemacht hat. Also dachten wir uns, dass wir uns dort einmal umsehen und uns bei der Gelegenheit auch gleich bei Mr. Decaffeinato zuhause einladen und seine Nespresso Vorräte dezimieren.

 

Auf dem Hinweg übernachteten wir in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein. Das Fürstentum liegt am Rhein, ist weitgehend mit Gebirge bedeckt und mit rund 36.000 Einwohnern angeblich das sechstkleinste Land der Welt. Vaduz ist der Fürstensitz und Hauptort mit etwas mehr als 5.000 Einwohnern. Hier geht es beschaulich zu, Stress ist ein Fremdwort. Vaduz hat neben dem Schloss und der Kathedrale St. Florin kulturell einiges zu bieten. So gibt es zahlreiche Museen und selbst in der Fußgängerzone finden sich diverse Skulpturen verschiedener Künstler. Wer die große Party sucht, ist hier jedoch falsch. Den Altersdurchschnitt der Touristen dürften wir durch unsere kurze Anwesenheit jedenfalls drastisch gesenkt haben...

Das Schloss von Vaduz im Fürstentum Liechtenstein
Die Fußgängerzone von Vaduz ist ein Freilichtmuseum mit diversen Kunstgegenständen
Abendstimmung in Vaduz
Endlich einmal etwas anderes als Tankstellenfraß

Am nächsten Tag ging es dann nach Italien. Der Weg von Liechtenstein zu unserem Ziel Cannobio war einfach fantastisch. Für gewöhnlich haben Autobahnen keinen besonderen Reiz. In diesem Fall ging es jedoch auf perfekt ausgebauten Straßen in langgezogenen Kurven durch die schneebedeckten Berge. Und wenn man dann schließlich aus dem San Bernardino Tunnel kommt spürt man, dass der Süden angefangen hat. Die Sonne scheint, es ist gleich etliche Grad wärmer und Palmen säumen das Ufer des glitzernden Lago Maggiore.

 

Cannobio hat rund 5.000 Einwohner. Die Gemeinde liegt am Westufer des Lago Maggiore in der Region Piemont. Sonntags gibt es an der Uferpromenade einen großen Markt, auf dem neben Kleidung, CDs und DVDs insbesondere Lebensmittel angeboten werden. Bei dem Überangebot an Brot, Wurst, Käse und Süßem erliegt man zwangsläufig der Versuchung, alles zu probieren und viel zu viel zu kaufen. So traten wir u.a. mit etwa 1,5 kg Mandelgebäck in verschiedenen Geschmacksrichtungen den Heimweg an – und verzehrten alles innerhalb von drei Tagen!

Ankunft in Cannobio, Italien
Uferpromenade von Cannobio
Am Ufer des Lago Maggiore
Urige Gässchen

Unsere Tour zum Comer See begann eher enttäuschend. Erster Stopp war Como. Der Name weckte in uns die Vorstellung eines idyllischen Städtchens, in dem sich der internationale Jetset die Klinke in die Hand gibt. Tatsächlich fanden wir die Stadt jedoch eher grau und trist, weshalb wir gleich nach dem Mittagessen wieder abrückten. Aber dann! In Bellagio, das in dem Winkel zwischen den beiden südlichen Armen des Comer Sees liegt, kamen wir endlich auf unsere Kosten. An einem sonnigen und friedlichen Plätzchen am Seeufer servierte man uns vorzüglichen Cappuccino und ein Stück Schokoladentorte. Anschließend setzten wir mit der Fähre zu dem nicht minder lauschigen Menaggio über und traten mit einem wohligen Gefühl im Bauch den Heimweg an. Zwar gab es weit und breit keine Spur von George Clooney, aber wir sind ja auch ohne ihn zu unserem Kaffee gekommen...

Bellagio
Der Comer See
Überfahrt über den Comer See