Über uns
„Manche leben so vorsichtig, dass sie wie neu sterben“.
(Michael Richter)
Wie alles begann...
Leider Gottes langweile ich mich sehr schnell. So kommt es, dass ich alle paar Jahre irgendetwas Neues brauche, um mich bei Laune zu halten. Als ich im Sommer 2008 einmal mehr eine solche Anwandlung hatte, mein Leben mir fade vorkam und ich einen Kick brauchte, war es mein Freund Mike, der den Stein ins Rollen brachte. Mike fährt seit über 40 Jahren Motorrad, derzeit einen betagten BMW-Boxer, der eigentlich bald ein H-Kennzeichen bekommen müsste. Da lag der gute Rat auf der Hand: „Mach' doch den Motorradführerschein!“ Obwohl ich mich bis dahin nie für motorisierte Zweiräder interessiert hatte, war ich sofort überzeugt: Dann also die obligatorische Harley zur Bewältigung der nahenden Midlife Crisis! Und tatsächlich war mir schon nach der ersten Fahrstunde klar, dass ich mein bisheriges Leben vergeudet hatte. Wie hatte ich nur so lange ohne Motorrad existieren können?!
Als ich dann endlich den Führerschein hatte, führte mich mein erster Weg zur BMW-Niederlassung, um meine R 1200 GS zu kaufen. Diesen Entschluss habe ich seither keine Sekunde bereut. Zwar hatte ich zwischendurch auch einmal eine Harley, aber die konnte gegen die GS keinen Stich machen und musste nach gerade einmal vier Wochen wieder die heimische Garage verlassen. Außerdem war mein Chiropraktiker es leid, mich nach jeder Fahrt wieder zurechtzubiegen.
Warum mit dem Motorrad reisen?
Letztlich ist das Motorrad doch die beste Möglichkeit die Welt zu erfahren. Man klettert eben nicht einfach in eine beengte Metallkiste, die den Naturgesetzen zum Trotz irgendwie tatsächlich fliegt, steigt ein paar Stunden und eine grauenhafte Mahlzeit später wieder aus und um einen herum ist auf einmal alles völlig anders. Die Seele reist langsamer als der Körper und kommt daher immer erst später an, sagt man. Mit dem Motorrad empfinde ich das nicht so. Man erlebt vielmehr hautnah, wie sich mit jeder Stunde die Landschaft ändert, wenn man etwa von Deutschland durch die Alpen und vorbei an den schweizerischen oder italienischen Seen fährt, um dann irgendwann das Meer zu erreichen. Man riecht, schmeckt und fühlt förmlich, wie sich die Umgebung verändert und man seinem Ziel Stück für Stück näher kommt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich die Länder aussehen, obwohl man doch einfach nur über diesen Strich auf dem Boden gefahren ist, der die Grenze markiert. Außerdem kommt man über das Motorrad wie von selbst mit Einheimischen ins Gespräch („Ihr kommt aus Deutschland? Auf dem Motorrad?“), die einem verraten, wo man abseits der Touristenfallen gut essen oder übernachten kann. Da nimmt man gelegentliche schlechte Tage doch gerne in Kauf…
Unter „Touren“ möchte ich Euch einen Einblick in einen kleinen Teil meiner bisherigen Reisen und Wochenendtrips geben.